Die Rasse
Die reine Rasse „Ibérico“ ist unabdingbar, um die ungesättigten Fettsäuren aus den Eicheln in die Fleischfasern zu übertragen und gleichzeitig den phantastischen Geschmack und die ölige Konsistenz bei Raumtemperatur zu gewährleisten.
Die Aufzucht
Freilaufend ist Bedingung, um den Prozess der Fettverteilung in den Fleischfasern zu gewährleisten. Das einzelne Tier benötigt für seine unbehinderte Ernährung und Entwicklung 25.000 m² eichenbestandene Dehesa. Dort weidet das Cerdo Ibérico das ganze Jahr und natürlich in der Zeit der „Montanera“ ( Im Herbst und Winter lassen die Eichen ihre Schätze fallen)
Das Futter
Eicheln (bellota) (vom Baum namens Quercus Ilex). Gemessen wird in einer alten Maßeinheit, genannt "arroba". 1 arroba entspricht einem Gewicht von 11.5kg, somit hat ein Iberíco-Schwein mit der Bewertung 6@ und einem Gesamt (= Schlachtgewicht) von 15@ , 6 x 11.5kg = 69kg über den Verzehr von Eicheln zugenommen. Dabei ist das Fressen von Gras und Kräutern von ebenso hoher Bedeutung, denn nur damit kann die Eichelaufnahme optimal umgesetzt werden. Eine etwaige Aufzucht eines Ibérico Schweines mit Eicheln ist nicht möglich, somit gibt es auch kein „cochinillo ibérico bellota (Spanferkel mit Eichelernährung) weil das junge Tier Cerealien und Gras benötigt um seinen Körper im Heranwachsen zu entwickeln.
Der Baum der Art Quercus Ilex wächst nur im südlichen und westlichen Teil Spaniens und benötigt einige 100 Jahre, um eine signifikante Menge an Eicheln (bellota) wachsen zu lassen. Deswegen ist die korrekte Aufzucht eines Ibérico Schweines ohne die sogenannte Dehesa (mit Eichen bestandene Savannenlandschaft) nicht möglich.
Die Schinkenreifung
Zunächst werden die Schinken „Paleta“ (Vorderschinken) oder „Jamón“ (Hinterschinken) bei 0°C gekühlt, dann läßt man sie ausbluten bei 2 – 5°C und klassifiziert sie. Danach erfolgt das Salzen zur Entwässerung und Desinfektion (dabei werden die Schinken mit grobem Meersalz bedeckt). Der Aufenthalt im Salz wird gerechnet von 0.65 Tage/kg bis maximal 2 Tage/kg, je nach Art des Schinkens.
Eine Massage der Schinken mit dem Salz zur homogenen Verteilung desselben im Fleisch ist sehr wichtig. Danach wiederum werden sie gewaschen und gebürstet und es erfolgt eine Ruhezeit bei 0°-6°C bei 70 – 95% Luftfeuchtigkeit für einen Zeitraum von mindestens 40 bis 60 Tagen.
Im nächsten Schritt werden die Schinken in Trockenräumen bei 6°- 16°C aufgehängt wo sie für mindestens 90 Tage verbleiben, bis sich ihr Gewicht auf 60 – 80% verringert hat. Nun wird die Temperatur auf 16 – 26°C erhöht bei einer Verringerung der Luftfeuchtigkeit auf 55 – 85% für weitere 90 Tage.
Für die letzte Verfeinerung des Schinkens verbleibt dieser zwischen 115 bis maximal 365 Tage bei 12 – 22°C und 60 – 90% Luftfeuchtigkeit in den Trockenräumen, damit die mikrobiologischen Prozesse die letzte Vollendung an Aroma und Geschmack bewirken können. Zum Abschluß erhalten die Schinken ihre Form, mit der sie in den Verkauf kommen.